Geschichte

1945 übernahm die französische Armee die 1938 – kurz nach der Eingemeindung St. Georgens – gebaute „Schlageterkaserne“ und benannte sie nach dem französischen Marschall und Festungsbaumeister „Vauban“. Das Gelände fiel 1992 nach dem Abzug der französischen Streitkräfte an das Bundesvermögensamt. Für umgerechnet 20,45 Mio. Euro kaufte die Stadt 34 ha von dem ca. 38 ha großen Areal für die Entwicklungsmaßnahme, rund 4 ha übernahmen das Studentenwerk und die „Selbstorganisierte Unabhängige SiedlungsInitiative“ um dort insgesamt 10 Kasernengebäude zu günstigem Wohnraum umzubauen.

1993 entwickelten einige engagierte Menschen um die Vordenker André Heuss und Matthias-Martin Lübcke die Vision eines ökologischen, weitgehend autofreien Stadtteil auf dem Vaubangelände. Um aus diesen Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, wurde 1994 das „Forum Vauban“ gegründet, und unter der Mitarbeit von zahlreichen Fachleuten Konzepte für den neuen Stadtteil entwickelt. Im gleichen Jahr lobte die Stadt Freiburg einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus, den das Büro Kohlhoff & Kohlhoff, Stuttgart, gewann. Die Planungsvorgaben waren u.a.:

Der Siegerentwurf des städtebaulichen Ideenwettbewerbs schrieb die heutige Straßenführung und damit eine überwiegende Ost-West-Ausrichtung der zu errichtenden Gebäude fest und bildete die Grundlage für den Bebauungsplan, der 1997 rechtskräftig wurde.

Forum Vauban e.V. – von der Stadt als Träger einer „erweiterten Bürgerbeteiligung“ anerkannt und in der Startphase bezuschusst – erreichte mit seiner Arbeit die Umsetzung eines sozialökologischeren Stadtteils. Dazu gehörte u.a.

Zudem setzte das Forum den Erhalt eines zentralen Hauses durch, das zwischen 2001 und 2007 mit viel bürgerlichem Engagement und Eigenleistung zum selbstverwalteten Stadtteilzentrum „Haus 037“ ausgebaut wurde.

In der Zeit vor der baulichen Erschließung wurde das Gelände von Wagenburgen genutzt. 1997 wurden die ersten Grundstücke verkauft, und eine rege Bautätigkeit begann. Bereits 1999 wurde mit der Vermarktung des zweiten Bauabschnitts im Westen begonnen. 2002 stand die Umsetzung des dritten Bauabschnittes an, und mehrere Initiativen setzten sich für Erhalt und Umbau der verbliebenen Kasernengebäuden zu günstigem Wohn- und Gewerberaum ein. Leider konnte sich nur die Initiative „Dienstleistungs-, Kunst- und Handwerkshaus Vauban“ (DIVA) bei der Stadt durchsetzen und 2003 das Gebäude an der Lise-Meitner-Straße kaufen; die anderen Kasernen wurden abgerissen.

Im gleichen Jahr musste das Forum Vauban wegen einer umstrittenen Rückforderung von EU-Fördergeldern in die Insolvenz gehen. Engagierte Vauban-Bewohner/-innen diskutierten danach verschiedene Möglichkeiten der Interessenvertretung der Bewohnerschaft. 2005 wurde der „Stadtteilverein Vauban e.V.“ gegründet und von der Stadtverwaltung offiziell als Bürgerverein registriert.

Die Stadtbahnlinie 3 ins Vauban wurde 2006 eröffnet. Dank bürgerschaftlichem Engagements konnte die geplante Bebauung des Platzes vor Haus 037 verhindert und 2007 als umgebauter Marktplatz eingeweiht werden. Zudem erhielt das bisher formell zu Freiburg-St. Georgen gehörende Vauban den Status eines eigenen Stadtteils.

Zeittafel

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